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Heute schon gewoopt?

 Sie möchten nach der Familienzeit zurück ins Berufsleben, sind aber noch unschlüssig, wie Sie dieses Ziel verwirklichen können? Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Ihre Ziele so formulieren, dass sie attraktiv und erreichbar sind.

Zunächst einmal gilt es Ziele von Wünschen zu unterscheiden! Der Unterschied: Ziele habe ich selber in der Hand, während der Wunsch eher eine Art Hoffnung ausdrückt, etwas zu erreichen. Wer also beispielsweise den Wunsch nach mehr Balance zwischen Beruf und Familie in ein Ziel umwandeln möchte, muss konkreter werden. Dabei hilft es nach der SMART-Methode vorzugehen, einer Methode, die aus dem Projektmanagement kommt. Dabei steht jeder Buchstabe für einen Begriff:

S = Steht für spezifisch und meint: so konkret wie möglich. Also anstelle von: Ich möchte Beruf und Familie vereinbaren, hieße das konkret: Ich möchte gern meine bisherigen Haushaltsaufgaben auf alle Familienmitglieder verteilen.

M = Steht für messbar, d. h. die Erreichung des Ziels sollte am besten mit messbaren Kriterien versehen werden. Wer zum Beispiel abnehmen möchte, sollte auch festlegen, wieviel Kilogramm in welcher Zeit purzeln sollen.

A = Steht für attraktiv: Nur wer motiviert ist, macht sich auf den Weg … Also bitte keine Ziele auswählen, die uns widerstreben! Stattdessen lieber unattraktive, aber notwendige Ziele mit einer Belohnung nach Zielerreichung versüßen.

R = Steht für realistisch. Kann ich das Ziel tatsächlich erreichen oder habe ich mir die Ziele zu hoch gesteckt? Wer gleich übermorgen seinen Traumjob erreichen möchte, hat vermutlich wenig Chancen, es sei denn er oder sie hat einfach ganz viel Glück ;-).

T = Terminiert – d. h. jedes Ziel braucht auch einen konkreten Zeitrahmen bzw. einen Zeitpunkt. Bis  wann will ich das Ziel erreichen? Unbedingt realistisch und mit Puffer planen!

Wer nun seinen Wunsch in ein smartes Ziel umformuliert hat, kann noch einen Schritt weiter gehen und die SMART-Methode mit der WOOP-Methode – einer Methode zur Selbstmotivation – kombinieren. Jeder Buchstabe steht für eine Strategie. So steht das W für Wish und meint ebenfalls einen konkreten Wunsch, der innerhalb eines definierten Zeitrahmens umgesetzt wird. Das erste O steht für den Begriff Outcome und bezieht sich auf das Ergebnis. Wie fühlt es sich an, wenn ich das Ziel bereits erreicht habe…Was muss optimaler Weise passieren, damit ich mein Ziel erreiche? Und O Nummer 2 (= Obstacle) fragt danach, was uns davon abhält, unser Ziel zu erreichen. Also: einfach mal Hindernisse sammeln und überlegen bzw. sich vorstellen, welche Stolpersteine mir im Weg liegen … Ein wichtiger Punkt, der bei der SMART-Methode leider unberücksichtigt bleibt, denn gerade die Hindernisse sorgen dafür, dass wir unsere Ziele nicht umsetzen!

Das P steht für den Plan, diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen! Das klappt am besten mit Wenn-Dann-Sätzen, z. B. Wenn ich normalerweise erst mal die Spülmaschine ausräume, statt mich an meine Bewerbung zu setzen, dann sage ich mir: die Bewerbung hat jetzt Vorrang, die Spülmaschine kann auch mein Mann/mein Kind ausräumen. Ein realistischer Plan, der mich – hoffentlich – motiviert J.

Übrigens: Die WOOP-Methode wurde Anfang der 1990er Jahre der Psychologin Gabriele Oettingen entwickelt. Die Psychologin ist davon überzeugt, dass wir uns mit unseren inneren Hindernissen beschäftigen müssen, um uns zu motivieren. Oettingen setzt auf das Unterbewusstsein: je konkreter man sich seinen Wunsch vorstellt und die Hindernisse erkennt, desto besser funktioniert WOOP! Dieses Video macht die Methode anschaulich und verständlich.

Es lohnt also, einfach mal zu „woopen“: Einen Wunsch konkretisieren, sich überlegen, welches das bestmögliche Ergebnis ist und was mich daran hindert, aktiv zu werden und dann einen Wenn-Dann-Plan für das Hindernis zu formulieren. Und los geht´s!

Und noch ein Tipp von der PWE-Beraterin und Kursleiterin Annette Koch: „Den ersten Schritt zur Umsetzung des Zieles sollte man innerhalb von 72 Stunden machen – sonst liegt die Chance, es tatsächlich zu tun leider nur bei einem Prozent!“