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Rückblick: Blick hinter die Kulissen – Personalerinnen berichten

Projektteilnehmerinnen und PWE-InteressentInnen hatten am 25.10.2017 die Möglichkeit bei Katharina Sokoll und Kristina Gerdung – Mitarbeiterinnen in der Personalabteilung der Sparkasse Bremen – jede Menge Fragen rund um die Bewerbung loszuwerden. Wir berichten über einen informativen Vormittag!

Was ist überhaupt ausschlaggebend, um zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden? Wie flexibel muss ich auf Arbeitszeitvorstellungen reagieren? Wie überzeuge ich einen Personaler/eine Personalerin von meinen Kompetenzen? Wer sich bewerben möchte, hat erst einmal den Kopf voller Fragen …

Für Katharina Sokoll und Kristina Gerdung gehört die Sichtung von Bewerbungsunterlagen und die Auswahl von BewerberInnen zum Arbeitsalltag. Sie sind auch gefragt, wenn es um den Wiedereinstieg von MitarbeiterInnen nach der Elternzeit geht – kennen also die „typischen“ Probleme von Frauen im Bewerbungsprozess. Hier nun ein paar Tipps von den beiden Profi-Frauen:

  • Auf Stellensuche:
    Stellenangebote auch im Netz suchen und sich bei XING und/oder Linked präsentieren. Dort ruhig Berufswünsche im Profil formulieren (auch dazuschreiben, ob Teilzeit oder Vollzeit).
  • Vor dem Gespräch:
    Sich mit den Leitsätzen des Unternehmens auseinandersetzen, dafür u. a. die Website nutzen. Hier kann man auch ganz gut den Dresscode erkennen! Außerdem: Bewerbungsgespräche üben – zum Beispiel mit Freunden/Bekannten und sich dann Feedback holen. Dem- bzw. derjenigen vorher die Fragen sagen, vor denen man am meisten Angst hat, auch die Antworten können geübt werden.
    Den Wiedereinstieg planen: Was ist möglich, wenn die Betreuungssituation nicht optimal ist, wer kann helfen? Familie mit ins Boot holen – Elternzeit betrifft die ganze Familie!
  • Das Anschreiben/Die Bewerbung:
    Sehr oft steht in der Ausschreibung, dass die Bewerbungen per E-Mail versenden werden sollten, leider wird das öfter ignoriert – BewerberInnen sollten diese Aussage ernst nehmen! Außerdem: möglichst ein PDF-Dokument per E-Mail versenden, nicht viele Einzeldokumente. Das Bewerbungsanschreiben sollte nicht länger als 1,5 Seiten sein (besser nur eine Seite!). Im E-Mail-Text: Nur kurz, ein Satz genügt, bitte nicht den Bewerbungstext wiederholen. Aus dem Betreff muss deutlich werden, worum es geht („Bewerbung als XX“). Direkte Ansprache (wenn der Ansprechpartner/die Ansprechpartnerin fehlt, anrufen und nachfragen!).
    Es muss deutlich werden, dass der/die Bewerber/-in das Anforderungsprofil erfüllt! Leere Worthülsen oder Standardformulierungen vermeiden, ruhig kreativ formulieren und – wichtig! – Kenntnisse und Wissen mit guten Praxisbeispielen verknüpfen.
    Entscheidend ist: Warum möchte ich in diesem Unternehmen arbeiten? Warum bin ich die optimale Bewerberin, woran mache ich das fest? Dafür: Gemeinsamkeit herstellen! Erklären, warum es genau dieses Unternehmen sein soll und welchen Mehrwert das Unternehmen hat, wenn es mich auswählt!
    Übrigens: Zeugnisse werden ganz zum Schluß gelesen, der Lebenslauf ist das wichtigste Dokument!
  • Im Bewerbungsgespräch:
    Und natürlich: pünktlich zum Gespräch kommen, aber auch nicht viel zu früh. 10-15 Min. früher dort sein reicht. Wer besonders aufgeregt ist: vorher noch draußen eine Runde drehen. Oder: sich seine körperliche Situation selbst beschreiben (meine Schultern sind angespannt, meine Stimme zittert …), hilft um sich zu entspannen.
    Authentisch bleiben, Fragen stellen, mutig sein! Man/frau muss nicht alles können, was im Stellenprofil steht – 70% Deckung wäre aber gut. Wer nicht super fit in einer Fremdsprache ist, kann z. B. erklären, dass er/sie die nächsten Wochen für einen Intensivsprachkurs nutzen wird. Wichtige Anforderungen stehen ganz oben in der Stellenanzeige, die weniger wichtigen am Ende.
    Gehalt: Vorher recherchieren, im Netz gibt es jede Menge Gehaltslisten für einzelne Berufsgruppen. Sich folgende Frage stellen: für welchen Wert möchte ich definitiv nicht arbeiten und bitte nicht tiefstapeln!

Bei Absagen: Nachfragen, warum es nicht geklappt hat. Eine gute Frage ist z. B.: „Welche Tipps können Sie mir für die Zukunft geben!“