Am 5.4.17 berichtete Sven Janßen, Geschäftsführer von „Pensum Personaldienstleitungen Bremen GmbH“ von seinen Erfahrungen mit dem gesamten Bewerbungsprozedere. Zwischendrin und im Anschluss gab es ausreichend Zeit für konkrete Fragen und Austausch.
Hier unsere wichtigsten Erkenntnisse des Vortrags:
Wo bewerben: Wie finde ich überhaupt das richtige Unternehmen? Recherchen im Netz (Websites und Social Media sind hilfreich, z. B. bei Stepstone, Xing, Linked-in, bremen.de, bei Unternehmensverbänden oder in Unternehmensdatenbanken, z. B. bei regisonline.de. Nicht nur auf die bekannten Unternehmen konzentrieren – auch die „hidden champions“ bieten gute Karrierechancen.
Vor dem Gespräch: Unbedingt das Unternehmen/die Institution, bei dem/der ich mich bewerbe, recherchieren. Auf den Unternehmenshomepages, in der Presse, im Bekanntenkreis …
Die Bewerbungsunterlagen: Wer sich online bewirbt, sollte unbedingt die Netikette berücksichtigen: Betreff eindeutig formulieren, wenig Anhänge mit maximal 2-3 MB (optimal: alles in einer Datei), keine ZIP-Dateien versenden (Virusgefahr), besser PDF. Extra eingerichtete E-Mailandresse (nicht: mausi@gmx.de oder ähnliches), Adressdaten in die Mail, in Anschreiben und Lebenslauf. Fotos in Bewerbungsunterlagen sind keine Pflicht, aber immer noch entscheidend für den ersten Eindruck. Also: keine Automatenbilder, lieber hochwertige Fotografenbilder – gern auch kreativ gestaltete Bewerbungsanschreiben, aber bitte nicht „übergestalten“. Wer teilzeit arbeiten möchte, sollte das in die Bewerbung schreiben – unter 20 Std./Woche ist schwierig. Elternzeit in den Lebenslauf übernehmen und möglichst dazuschreiben, wenn in der Zeit auf Fortbildungen oder ehrenamtliche Jobs gemacht wurden, die zu den Aufgaben in der ausgeschriebenen Stelle passen.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch: Sich selber googeln – denn das wird der Personaler vermutlich auch machen. Dresscode: einfach mal auf die Unternehmenswebsite gucken: wie präsentieren sich die MitarbeiterInnen des Unternehmens? Eher seriös- konservativ oder locker-kreativ? Gute Orientierung für mein Bewerbungsoutfit. Und: Erzählen Sie über sich – einem guten Freund oder vor dem Spiegel – das ist eine gute Übung für das Gespräch!
Beim Vorstellungsgespräch: Handy aus (bitte auch keinen Vibrationsalarm), Selbstbewusstsein ausstrahlen – aber keine Arroganz. Ein No-Go: Urteile über ehemalige Arbeitgeber. Busswords vermeiden, z.B. „pro aktiv“, phrasendreschen ist nicht angesagt. Auf Eisbrecherfragen gefasst sein: Wieviel Smarties passen in einen Smart? Wie war die Anreise/das letzte Fussballspiel/was denken Sie über die Geschehnisse in der Welt … Aber: möglichst politische und religiöse Grundsatzdiskussionen und Statements dazu vermeiden! Selber Fragen stellen, gerne auch vorher eine Fragenliste machen und im Gespräch abhaken. Zum Beispiel: Wie werden bei Ihnen im Unternehmen Talent und Stärken gefördert oder Was zeichnet Ihre besten MitarbeiterInnen aus?
Nach dem Gespräch: Nach 14 Tagen nachfragen, telefonisch oder per Mail erkundigen.
Und sonst noch? Es gibt kein Rezept für die perfekte Bewerbung – entscheidend ist, wie ich mich vorbereite und mich selbst darstelle. Ehrlichkeit ist Trumpf, bleiben Sie authentisch, verbiegen sich nicht. Es geht darum, sich kennenzulernen! Nicht vergessen: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck!